20.02.2022 Pawel Dube
Dieser kurze Test zeigt, ob diese beiden Apps auf Google-Freien Geräten verwendet werden können. Getestet wurde auf einem Gerät mit LineageOs 18.1 ohne Google Play-Dienste und ohne MicroG als Ersatz der Schnittstelle.
Sowohl der Deutsche Wetterdienst (DWD) wie auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastophenhilfe (BBK) bieten die WarnWetter- bzw. NINA-App auf ihren Seiten an.
Getestet wurde die WarnWetter-App in der Version 3.6.0 und die NINA-App in der Version 3.4.0 mit Bezug beider Apps von den jeweiligen Homepages der Behörden.Die offizielle Wetterapp des Deutschen Wetterdienstes, WarnWetter, ist aus meiner Sicht datenschutz-freundlich gestaltet. Sie hat zwar Google CrashLytics und Google Firebase Analytics eingebunden, beides ist jedoch optional und per Default auch abgewählt.
Leider „nudged“ btw. nervt die App auf Geräten ohne Google Play-Dienste bei jedem Programm-Start damit, sie zu benötigen:
Natürlich funktionieren dann ohne Google Play-Dienste auch Push-Notifications zu Wetterereignissen (amtlichen Warnungen) nicht:
Wenn man jedes mal beim Start der App auf „Ok“ drückt und auf die Push-Nachrichten verzichtet, funktioniert die WarnWetter-App dann aber auch auf Geräten ohne Google Play-Dienste, wenn auch mit den besagten Einschränkungen. Sie zeigt die Wetterwarnungen wie erwartet an, inklusive interaktiver Karte und Text.
Eine Wettervorhersage liefert WarnWetter in der kostenfreien Variante nicht. Sie bietet für 1,99 € den Kauf der Vollversion an, beim Klicken auf die Schaltfläche passiert leider nichts. Ein Upgrade ist ohne ein Google-Konto offenbar zumindest nicht ohne Weiteres möglich, mir ist kein Weg bekannt, die Vollversion ohne ein Google-Konto zu erwerben.
Somit ist WarnWetter auf Google-Freien Geräten zumindest eingeschränkt benutzbar.
Die NINA App (BKK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.) verabschiedet sich nach einem ersten Einstell-Bildschirm endgültig. Leider stimmt, was bereits auf der Download-Seite andeutet wird: Die App ist ohne Google Play-Dienste nutzlos und funktioniert gar nicht:
Mit einem kleinen Trick (App verlassen, dann über das Menü wieder öffnen, ohne sie zu schließen) bestätigt uns die NINA-App auch den Grund:
Fazit: NINA ist auf Google-Freien Geräten gar nicht nutzbar.
Es ist sehr schade, dass die WarnWetter-App ohne eine Bindung an Google nur sehr eingeschränkt funktioniert und die NINA-App gar nicht.
Beide Apps machen die individuelle Benachrichtigung über Gefahren von einem US-Konzern abhängig, über den sie keine Kontrolle haben. Versagt Google oder schaltet seine Dienste ab, gibt es auch keine Warnungen. Wer die Google-Dienste bewusst nicht benutzen möchte, bleibt ohne individuelle Gefahren-Warnungen im Regen stehen.
Mit der kleinen Wettervorschau Deutschland und FOSS Warn gibt es freie Alternativen. Der Author dieses Artikels ist Entwickler der kleinen Wettervorschau Deutschland.